Prüfungsmarathon im Aikido

Zum Schuljahresende ist die Prüfungsvorbereitung auf die nächst höhere Graduierung – umgangssprachlich „nächster Gürtel“ genannt – abgeschlossen.

Zwar geht man im Aikido seinen Weg in der eigenen Geschwindigkeit, trotzdem ist im Juli eine größere Prüfungsdichte als in jedem anderen Monat zu vermerken.

Nun eröffnet sich die Frage, von welcher Prüfung soll berichtet werden? Die erste auf weißgelb – man hat sowas noch nie gemacht, ist aufgeregt, alles ist neu. Oder die, aus der Perspektive des Vereins, höchste? Hier kann es sich durchaus um eine höhere Dan Prüfung handeln.

Für jeden Aikidoka ist wohl SEINE Prüfung die wichtigste – eine Dokumentation über den persönlichen Fortschritt, ein Zeichen des Entwickelns und Könnens.

Wir schauen auf Dominik Miller – ja, er ist auf fast jedem Foto zu entdecken. Einerseits als Trainer, der seine Schützlinge auf deren nächste Prüfung vorbereitet, andererseits als Prüfling, der seine Kenntnisse vor dem Prüfungskomitee präsentiert.

Die Prüflinge Thorsten und Oliver (beide 2. Dan) und Dominik (1. Dan). Hinten die drei Prüfer Sebastian, Martin und Christian sowie beisiztendem Mario.

Die Kombination Lehrer und Lernender ist nicht nur im Aikido wichtig. Wie zeigt sich besser, ob man eine Sache kann, als beim erklärenden Vermitteln?

Und wie man sieht hat das Dominik sehr gut getan.

Während seiner Prüfung – da es hierzu mehrere hochrangige prüfungsberechtigte Dane benötigt – fand sie im Bundesleistungszentrum Herzogen Horn statt – ging es für Dominik richtig zur Sache.

Zuerst die Überprüfung – man zeigt alle Techniken, die für die vorherigen Graduierungen prüfungsrelevant sind. Hier trennt sich für viele bereits das Spreu vom Weizen, und die Prüfung ist zu ende. (Nicht für Dominik) 

Anschließend ist – ab dem 2. Kyu – ein Randori an der Reihe. Hier wird nur gesagt, welche Angriffe oder welche Ausführungsformen anzuwenden sind. Dies dauert etwa 1 Minute (die sehr lang sein kann) und endet zwingend mit einer Haltetechnik am Boden. Ab dem 1. Dan kommt noch eine Kata hinzu. Das ist sozusagen die Schönschrift.  Hier ist der Bewegungsablauf hinsichtlich Ausführung und Zeitablauf detailliert festgelegt. Jede Bewegung ist exakt definiert und muss entsprechend penibel ausgeführt werden. Die erste Kata ist noch ohne Waffen, was sich später ändert.

Zuvor im heimischen Dojo begann der Prüfungs-Marathon in der Montagsgruppe.

Noel, Lars und Tim (alle 5. Kyu) nach der Prüfung. Mit den Kindertrainern Klaus und Lilo.

Hier stellten sich Noel, Lars und Tim der Prüfung zum 5. Kyu. Ganz deutlich zeigte sich die unterschiedliche Motivation und der Fleiß der Prüflinge, sowie Durchhaltevermögen.

Besonders deutlich wurde, dass die Vorbereitung auf die Überprüfung weniger im Fokus stand als das Erlernen der neuen Techniken.

Andreas betonte bei der Übergabe der Urkunden, dass die Festigung und Vertiefung der Techniken in den nächsten Trainingseinheiten nachgeholt werden muss.

Am folgenden Freitag waren als erstes die Erwachsenen zur Prüfung angemeldet.

Petar (1. Kyu) und Leon (2. Kyu) mit den Prüfern Georg und Andreas.

Leon auf den 2. Kyu und Petar auf den 1. Kyu. Als Prüfer war Hans-Georg aus dem Aikidoverein Böblingen eingeladen. Hier ging es schon etwas kräfteraubender zur Sache, was die beiden Prüflinge doch etwas unterschätzt hatten, da sie sich gegenseitig bei Prüfung als Uke (Angreifer) zur Verfügung standen. Die Alternative ist, dass jeder Prüfling einen eigenen Uke hat, so dass parallel geprüft werden kann und man auch gelegentliche Atempausen hat.

Trotz dieses Non-Stopp-Programms konnten alle Aufgaben zur Zufriedenheit des Prüfers gezeigt werden.

Lilo (3. Kyu) und Hanna (4. Kyu) mit den Jugendtrainern Petar und Dominik sowie dem Prüfer Andreas

Die darauffolgende Prüfung der Jugendlichen konnte Andreas wieder übernehmen. Hier standen Hanna zum 4. Kyu und Lilo zum 3. Kyu auf der Matte. Auch hier waren sie sich gegenseitig Uke – hatten aber eine kürzere Überprüfung, die sie im Handumdrehen und mit Bravour erledigten ebenso wie die eigentliche Prüfung.

Uke Leon und Julia (3. Kyu) mit dem Prüfer Andreas und Jugendtrainer Dominik

Der letzte Freitag vor den Ferien war für Julia auf den 3. Kyu reserviert, sie hatte ihren Bruder Leon (der wieder bei Kräften war) als Uke dabei. Da beide ein eingespieltes Team sind konnte Andreas nach kurzer Zeit die Urkunde zum Bestehen einer sehr guten Prüfung übergeben.

Alle Prüflinge können stolz auf ihre Leistungen sein und mit Recht ihre neue Farbe tragen. Herzliche Gratulation allen. 

von Christina Bartel

Wir Gratulieren Hanna zum 5. Kyu

Der Uke (Angreifer) Kian, Hanna, Jugendtrainer Dominik und Prüfer Andreas nach bestandener Prüfung

Vor den Sommerferien ist immer viel los und die Zeit verrennt wie im Flug. Und am Ende war unser Prüfer im Urlaub, sodass eine Prüfung vor den Sommerferien immer unwahrscheinlicher wurde.

Dies war umso frustrierender, da Hanna, die schon mit Vorkenntnissen zum Aikido gekommen ist, eigentlich schon längst für die Prüfung bereit gewesen wehre. Als dann das letzte Training vor dem Sommerferien kam, wurde dort das komplette Prüfungsprogramm ausführlich geübt, sodass einer Prüfung nach den Ferien nichts im Weg stehen sollte.

Als dann der Prüfer, Andreas Bartel, doch schon früher zurück war als gedacht, wurde die Prüfung noch in der letzten halben Stunde durchgeführt. Hierbei zahlte sich das Training deutlich aus, da inzwischen alle Anspannung verflogen war und Hanna somit alle Technik fehlerfrei und ohne zu zögern zeigen konnte.

Endlich der 2. Kyu

Wir gratulieren Petar Tyankov zur bestandenen Prüfung zum zweiten Kyu.

Petar mit Prüfungsurkunde

Zusätzlich zum regulärem Training freitags in Sindelfingen besucht Petar schon seit längerem auch das Mittwochstraining bei Hans-Georg Schröder in Böblingen. Dort sollte die Prüfung eigentlich schon früher stattfinden, doch spielten die Arbeitszeiten hier nicht mit, sodass die Prüfung immer weiter verschoben wurde. Letztendlich führte dies dazu, das die Vorbereitung viel ausgedehnter ausfiel und der Prüfungstermin spontan auf einen freien Montag nach Leonberg gelegt wurde.

Als Petar zusammen mit Dominik Miller als Uke (Trainingspartner) und dem Trainer Andreas Bartel zur Prüfung nach Leonberg kam, konnte er die Techniken darum auch gewohnt flüssig wie im Training ausführen ohne sich von der Prüfungssituation aus dem Konzept bringen zu lassen.

Georg, Petar und Dominik nach der Prüfung
Georg, Petar und Dominik nach der Prüfung

Nach der Prüfung ging es für alle noch zur Entspannung in das reguläre Training in Leonberg.