Wir gratulieren Petar Tyankov zur bestandenen Prüfung zum zweiten Kyu.
Zusätzlich zum regulärem Training freitags in Sindelfingen besucht Petar schon seit längerem auch das Mittwochstraining bei Hans-Georg Schröder in Böblingen. Dort sollte die Prüfung eigentlich schon früher stattfinden, doch spielten die Arbeitszeiten hier nicht mit, sodass die Prüfung immer weiter verschoben wurde. Letztendlich führte dies dazu, das die Vorbereitung viel ausgedehnter ausfiel und der Prüfungstermin spontan auf einen freien Montag nach Leonberg gelegt wurde.
Als Petar zusammen mit Dominik Miller als Uke (Trainingspartner) und dem Trainer Andreas Bartel zur Prüfung nach Leonberg kam, konnte er die Techniken darum auch gewohnt flüssig wie im Training ausführen ohne sich von der Prüfungssituation aus dem Konzept bringen zu lassen.
Nach der Prüfung ging es für alle noch zur Entspannung in das reguläre Training in Leonberg.
Wenn man das in den Abteilungsnachrichten liest, denkt man sicher zuerst an einen neuen Abteilungsleiter, Trainer, vielleicht auch „nur“ ein Übungsgerät. Aber so ist es in diesem Fall nicht! Ja, wir haben natürlich auch Trainerwechsel, eine Abteilung lebt und verändert sich. Trainingszeiten werden angepasst, Schwerpunkte geändert, Hallen gewechselt. Und jetzt sind wir schon ziemlich nah am Neuen. Im Aikido benötigt man relativ wenig Material, um ein Training zu gestalten. Wir haben natürlich unsere (Holz-)Messer, (Holz-)Schwerter und Stöcke um zu üben. Und natürlich besitzen wir auch Bälle – besonders im Kinder- und Jugendtraining wird noch gespielt. Selbstverständlich haben wir auch weitere sportliche Spielgeräte wie Seile, Würfel etc. – und auch unsere Matten sind natürlich ganz wichtig (aber ohne diese kämen wir notfalls auch mal aus). Des Rätsels Lösung: Es ist das Bild von Morihei Ueshiba.
O Sensei Morihei Ueshiba hat vor langer Zeit das Aikido begründet. Er hat Vorgaben gemacht und ist in praktisch jeder Technik präsent. Er hat aber nicht nur die Bewegungsformen des Aikido aus vielen verschiedenen Budoarten entwickelt, sondern auch die Gedanken und die andere Intension der Aikidoka definiert und formuliert. Aus diesem Grund ist er in jedem Dojo nicht nur ideell sondern auch als Bild präsent. Der Platz des Bildes ist genauso definiert wie die Beachtung. Es sollte genau gegenüber der Eingangstür angebracht sein und der Beginn und das Ende der Trainingseinheit ist in diese Richtung (üblicherweise) ausgerichtet.
Was ist mir noch zum Bild von Morihei Ueshiba eingefallen? Als im Jahr 1999 der erste Anfängerkurs für Kinder startete, hatten wir die ersten Male noch kein Bild vom Aikido-Begründer in der Trainingshalle. Erst ein paar Wochen später wurde ich von unserem damaligen Abteilungsleiter (ja, wir bestehen seit 1997 als Abteilung und haben bereits unseren 3. Chef) beauftragt, ein Bild von Morihei Ueshiba zu besorgen. Ich habe das Bild schön in einem Glasrahmen untergebracht und eine kleine Staffelei dazu besorgt, um es gut sichtbar positionieren zu können. Und es sah gar nicht mal so schlecht aus! Später baute Andreas Bartel eine spezielle Materialkiste, auf der während des Trainings „unser“ Ueshiba in seinem Rahmen stehen und „zuschauen“ konnte – bis ihn ein Ball während eines Spiels traf. Daraufhin vollführte er einen riesigen Salto, ähnlich einem Koshi-Nage, um anschließend unglücklich auf dem Hallenboden zu landen (Er hätte wohl mehr Fallschule üben sollen). Die Glasscheibe zersprang in unendlich viele Scherben. Ab diesem Zeitpunkt war unser Bild nur noch laminiert und wurde meistens während der Ballspiele hingelegt.
Allgemein ist dieses Bild vom Aikido-Begründer sehr wichtig. Besonders bei Lehrgängen wird es wunderschön in Szene gesetzt und häufig mit Blumen und Ikebana arrangiert. Aber: es gibt sehr wenige Bilder von Meister Ueshiba…. zwar gab es zu seinen Lebzeiten (1883-1969) schon die Möglichkeit der Fotografie, aber es gibt nicht viele Portraits von ihm. Eines dieser wenigen Fotos war die Vorlage für Petar Tyankov um in monatelanger Arbeit eine herrliche Kohlezeichnung von Meister Ueshiba anzufertigen.
Am Freitag, den 26. Mai 2023 in der Halle 1 der Realschule am Klostergarten fand die erste Orangegurtprüfung in diesem Jahr statt.
Lilo Keitel trat mit Alexandra Anderl zur Prüfung an. Lilo ist schon seit ihrer Zeit in der Zwergengruppe bei uns. Da werden Kinder bereits im Alter ab fünf Jahren ans Aikido herangeführt. Sie ist immer motiviert, konzentriert und mit Herzblut bei jeder Technik mit dabei. Probeirt aus, was sie nicht sofort verstanden hat und erfragt die letzten Unklarheiten und setzt Erlerntes richtig um, Ihr gelang es mühelos, zu ihrem neuen Trainer Michael Stolz zu wechseln, obgleich er ein weicheres, offeneres und jüngeres Aikido lehrt und lebt, als es Lilo bei den bisherigen Trainern gewohnt war.
Alexandra Anderl kam zuerst ausschließlich in die Montagskindergruppe und war dort auch immer begeistert und mit leuchtenden Augen bei der Sache – so dass man bei ihr häufig nicht merkte, ob und wie hart sie die richtige Ausführung der Techniken erarbeiten musste. Aus Altersgründen wechselte sie dann in die Jugendgruppe am Freitag Abend.
Alexander und Sebastian begannen ihre Aikidokarriere gleich im Freitagstraining. Und man merkte sehr schnell, die beiden gibt es nur im Doppelpack. Dass mal einer allein ins Training kam, wäre fast einen Eintrag in den Kalender wert und bei der Auswahl der Partner fiel soweit wie möglich immer die Wahl auf den Freund. Aber auch bei der Erarbeitung der Techniken spurte man die deutliche Ergänzung – gerade so symbiotisch arbeiten sie zusammen – der eine probierte aus, brachte die Fantasie und Kreativität ein, der andere die Ruhe und die offizielle Unterstützung.
Einmal 25 und einmal 10 ist in diesem Fall keine Rechenaufgabe! Während der Hauptversammlung des Aikido-Club im VfL Sindelfingen wurden, durch die Vertreterin des Vorstandes, Andrea Petry, die Herren Peter Pawlikowski und Andreas Bartel mit den Jubiläums-nadeln in Gold bzw. Silber für 25jährige Mitgliedschaft (Gold) und 10jährige Abteilungsführung (Silber) im Aikido geehrt.
Was verbindet die beiden? Beide stammen nicht aus Sindelfingen – im Gegenteil, sie sind richtige „Fischköppe“, der eine aus der Gegend von Dettmold, der andere bei Hamburg. Beide unterrichteten bzw. unterrichten seit Jahren Aikido – keine Angst, es wird auch schwäbisch verstanden. Peter kam vor langer Zeit wegen der Arbeit in den Süden, Andreas wurde von seiner Frau nach Sindelfingen verschleppt. Beide leisten bzw. leisteten hervorragende Arbeit als Abteilungsvorstand. Peter war bereits Gründungsmitglied, als 1997 (im letzten Jahrtausend) die Abteilung ins Leben gerufen wurde. Kurze Zeit später übernahm er die Abteilungsleitung und brachte sich aktiv im Kindertraining ein. Leider musste er aus gesundheitlichen Gründen von der aktiven in die passive Mitgliedschaft wechseln. Andreas kam über den Bad Bramstedter Sportverein zum Aikido, wechselte nach seiner Verschleppung in den SV Böblingen und trainierte dort fleißig weiter. Parallel wurde im VfL Sindelfingen das Kindertraining von Christina Bartel, Ingrid Plöchl und Klaus Hartl aufgebaut. Andreas Kinder waren bereits Teilnehmer des ersten Kinder-Anfänger-Kurses – aber der Vater blieb in Böblingen. Naja, bis zu dem Tag, als Christina überraschend ohne Beitrainer auf der Matte stand. Alle Sindelfinger Aikidoka nicht zu erreichen, knapp 30 Kinder die lernen und probieren wollten – der Anruf zum eigenen Mann – aus der Böblinger Abteilung – als Rettung in dieser Situation. Andreas, damals noch Braungurt, kam, half und blieb. Als Peter das Aikido und den Vorstand aufgegeben hat, wurde Andreas als Nachfolger gewählt. Bei den diesjährigen Wahlen wurde Andreas in der Funktion bereits zum 5. Mal einstimmig bestätigt. In der Trainingshalle können Sie Andreas immer zu den Erwachsenentrainings und vertretungsweise bei den Jugendlichen als Lehrer und Mentor antreffen.