Der Uke (Angreifer) Kian, Hanna, Jugendtrainer Dominik und Prüfer Andreas nach bestandener Prüfung
Vor den Sommerferien ist immer viel los und die Zeit verrennt wie im Flug. Und am Ende war unser Prüfer im Urlaub, sodass eine Prüfung vor den Sommerferien immer unwahrscheinlicher wurde.
Dies war umso frustrierender, da Hanna, die schon mit Vorkenntnissen zum Aikido gekommen ist, eigentlich schon längst für die Prüfung bereit gewesen wehre. Als dann das letzte Training vor dem Sommerferien kam, wurde dort das komplette Prüfungsprogramm ausführlich geübt, sodass einer Prüfung nach den Ferien nichts im Weg stehen sollte.
Als dann der Prüfer, Andreas Bartel, doch schon früher zurück war als gedacht, wurde die Prüfung noch in der letzten halben Stunde durchgeführt. Hierbei zahlte sich das Training deutlich aus, da inzwischen alle Anspannung verflogen war und Hanna somit alle Technik fehlerfrei und ohne zu zögern zeigen konnte.
Das steht auf der Kerze, die ich von einer lieben Kollegin bekommen habe.
Ja, richtig „stimmt“ nicht „stinkt“ und trotzdem tue ich mich – immer noch – sehr schwer mit Eigenlob.
Ich kann es allerdings ein wenig teilen, beziehungsweise abschwächen, da ich nicht allein bin.
Während der Hauptversammlung des Aikido-Club im VfL Sindelfingen wurden insgesamt 3 Abteilungsmitglieder für ihre 25jährige Mitgliedschaft im VfL geehrt drei mal 25 Jahre – zusammen 75 Jahre – würde man die nicht parallel sondern hintereinander sehen – wir wären kurz nach dem 2. Weltkrieg, im Wiederaufbau – wie sah es damals beim VfL aus? Gab es schon wieder Trainingsbetrieb? Welche Abteilungen gab es überhaupt?
Aber zurück zu hier und heute: Ehrung von 3 Mitgliedern
Dies waren Peter Ziegeler, Klaus Hartl und ich – Christina Bartel. Klaus und ich blicken auf eine lange gemeinsame Zeit in der Aikido-halle zurück. Kurz nachdem ich das erste Kindertraining gehalten hatte begannen wir häufiger zusammen im Erwachsenen Training zu üben. Als es nötig wurde weitere Trainer im Kindertraining einzusetzen stellte sich Klaus gern und erfolgreich zur Verfügung.
Christina bekommt ihre Ehrenurkunde überreicht
Er war es auch der mich als Jugendleiter unterstützte das Zwergen Training – für Kinder ab 5 Jahre zu initiieren, einzuführen, auszubauen fortzuführen, er stand mit Rat und Tat neben mir. Schaute ich auf die Kinder an der Fensterseite, guckte er nach den Teilnehmern an der Wandseite. Erklärte ich etwas undeutlich, fragte er für die Gruppe nach. Lief etwas von mir aus in die richtige Richtung gab er Gas, war es weniger optimaler Weg zog er heftig die Bremse und mittete mich wieder ein. Gerade bei den ganz kleinen Kindern ist diese Ergänzende Kontuität sehr wichtig und erfolgreich.
Als seine Kinder größer wurden konzentrierte er sich zeitweise auf seinen Weg im Aikido – so ging ich meinen etwas anders. Inzwischen bin ich nur noch für die Pressearbeit zuständig, ein jüngerer Jugendleiter ist aktiv, aber Klaus hat seine Montagsgruppe in der ihm andere Beitrainer zur Seite stehen, so wie er es bei mir getan hat.
Wir gratulieren Petar Tyankov zur bestandenen Prüfung zum zweiten Kyu.
Zusätzlich zum regulärem Training freitags in Sindelfingen besucht Petar schon seit längerem auch das Mittwochstraining bei Hans-Georg Schröder in Böblingen. Dort sollte die Prüfung eigentlich schon früher stattfinden, doch spielten die Arbeitszeiten hier nicht mit, sodass die Prüfung immer weiter verschoben wurde. Letztendlich führte dies dazu, das die Vorbereitung viel ausgedehnter ausfiel und der Prüfungstermin spontan auf einen freien Montag nach Leonberg gelegt wurde.
Als Petar zusammen mit Dominik Miller als Uke (Trainingspartner) und dem Trainer Andreas Bartel zur Prüfung nach Leonberg kam, konnte er die Techniken darum auch gewohnt flüssig wie im Training ausführen ohne sich von der Prüfungssituation aus dem Konzept bringen zu lassen.
Georg, Petar und Dominik nach der Prüfung
Nach der Prüfung ging es für alle noch zur Entspannung in das reguläre Training in Leonberg.
Wenn man das in den Abteilungsnachrichten liest, denkt man sicher zuerst an einen neuen Abteilungsleiter, Trainer, vielleicht auch „nur“ ein Übungsgerät. Aber so ist es in diesem Fall nicht! Ja, wir haben natürlich auch Trainerwechsel, eine Abteilung lebt und verändert sich. Trainingszeiten werden angepasst, Schwerpunkte geändert, Hallen gewechselt. Und jetzt sind wir schon ziemlich nah am Neuen. Im Aikido benötigt man relativ wenig Material, um ein Training zu gestalten. Wir haben natürlich unsere (Holz-)Messer, (Holz-)Schwerter und Stöcke um zu üben. Und natürlich besitzen wir auch Bälle – besonders im Kinder- und Jugendtraining wird noch gespielt. Selbstverständlich haben wir auch weitere sportliche Spielgeräte wie Seile, Würfel etc. – und auch unsere Matten sind natürlich ganz wichtig (aber ohne diese kämen wir notfalls auch mal aus). Des Rätsels Lösung: Es ist das Bild von Morihei Ueshiba.
O Sensei Morihei Ueshiba hat vor langer Zeit das Aikido begründet. Er hat Vorgaben gemacht und ist in praktisch jeder Technik präsent. Er hat aber nicht nur die Bewegungsformen des Aikido aus vielen verschiedenen Budoarten entwickelt, sondern auch die Gedanken und die andere Intension der Aikidoka definiert und formuliert. Aus diesem Grund ist er in jedem Dojo nicht nur ideell sondern auch als Bild präsent. Der Platz des Bildes ist genauso definiert wie die Beachtung. Es sollte genau gegenüber der Eingangstür angebracht sein und der Beginn und das Ende der Trainingseinheit ist in diese Richtung (üblicherweise) ausgerichtet.
Was ist mir noch zum Bild von Morihei Ueshiba eingefallen? Als im Jahr 1999 der erste Anfängerkurs für Kinder startete, hatten wir die ersten Male noch kein Bild vom Aikido-Begründer in der Trainingshalle. Erst ein paar Wochen später wurde ich von unserem damaligen Abteilungsleiter (ja, wir bestehen seit 1997 als Abteilung und haben bereits unseren 3. Chef) beauftragt, ein Bild von Morihei Ueshiba zu besorgen. Ich habe das Bild schön in einem Glasrahmen untergebracht und eine kleine Staffelei dazu besorgt, um es gut sichtbar positionieren zu können. Und es sah gar nicht mal so schlecht aus! Später baute Andreas Bartel eine spezielle Materialkiste, auf der während des Trainings „unser“ Ueshiba in seinem Rahmen stehen und „zuschauen“ konnte – bis ihn ein Ball während eines Spiels traf. Daraufhin vollführte er einen riesigen Salto, ähnlich einem Koshi-Nage, um anschließend unglücklich auf dem Hallenboden zu landen (Er hätte wohl mehr Fallschule üben sollen). Die Glasscheibe zersprang in unendlich viele Scherben. Ab diesem Zeitpunkt war unser Bild nur noch laminiert und wurde meistens während der Ballspiele hingelegt.
Allgemein ist dieses Bild vom Aikido-Begründer sehr wichtig. Besonders bei Lehrgängen wird es wunderschön in Szene gesetzt und häufig mit Blumen und Ikebana arrangiert. Aber: es gibt sehr wenige Bilder von Meister Ueshiba…. zwar gab es zu seinen Lebzeiten (1883-1969) schon die Möglichkeit der Fotografie, aber es gibt nicht viele Portraits von ihm. Eines dieser wenigen Fotos war die Vorlage für Petar Tyankov um in monatelanger Arbeit eine herrliche Kohlezeichnung von Meister Ueshiba anzufertigen.