Pünktlich um 18 Uhr beginnt Michael Stolz – wie fast an jedem Freitag – in der Sporthalle der Realschule am Klostergarten das Jugendtraining. Diesmal mit den Worten: „Wenn ich heute nicht ganz so viel mecker wie sonst, liegt das daran, dass ich einfach müde bin ;-)“
Er verbrachte die ganze Woche auf dem Prüfungslehrgang für die C-Lizenz in der Landessportschule in Ruit. Genau genommen ist es der „staatlich anerkannte nebenberufliche Trainer C Breitensport in der Sportart Aikido mit dem Profil Erwachsene“, welcher vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ausgestellt wird. Die Prüfungskommission bestand aus einer Vertreterin des Württembergischen Landessportbundes (WLSB), einem Vertreter des Landesministeriums für Kultus, Jugend und Sport sowie zwei Aikido-Experten. Insgesamt stellten sich 24 Prüflinge aus der ganzen Bundesrepublik der Kommission. Unter anderem wurden sportbiologische Grundlagen, Trainingslehre und Sportpädagoik schriftlich und praktisch geprüft. Dazu gehören auch die Themen Dehnen, Kräftigung und Koordinationstraining – Dinge, die ein Aikido Training bereichern und viele Vorteile außerhalb der Trainingshalle bieten. Als Vorbereitung dienten zwei weitere Wochenlehrgänge in den letzten 12 Monaten, in denen Theorie und Praxis behandelt wurden. Nicht zu vernachlässigen ist aber die kontinuierliche praktische Erfahrung im wöchentlichen Trainingsbetrieb.
Der Aikido-Club im VfL Sindelfingen ist besonders stolz auf Michael, da er fast sein ganzes Leben lang im Aikido unterwegs ist: 2000 hat er im Alter von 8 Jahren in Sindelfingen begonnen und engagierte sich im Teenageralter als Co-Trainer bei den jüngeren Aikidoka. 2016 legte er unter dem Vorsitz von Martin Glutsch seine Prüfung zum ersten Dan ab. Seit mehreren Jahren übernimmt er auch die Leitung des Jugend- und gelegentlich des Erwachsentrainings. Für diese vorbildliche Aikidokarriere ist viel Fleiß, Talent, Disziplin und Engagement nötig. Michael wählt sich seine Lehrer und Vorbilder sowie die entsprechenden Lehrgänge sorgfältig aus, trainiert konzentriert, nimmt sich aber auch viel Arbeit mit nach Hause: Er prüft Inhalte auf ihre Sinnhaftigkeit, reflektiert sie, modifiziert sie aber auch. Diese gibt er dann anschaulich und angemessen formuliert weiter. Er unterrichtet souverän und empathisch Jugendliche im sogenannten „schwierigen Alter“, aber auch Erwachsene wie “Lebensältere“, die seine Eltern sein könnten. Er holt alle bei ihrem Leistungsstand ab und fördert und fordert in jedem Einzelfall angemessen.
Wir gratulieren ganz herzlich zur bestandenen Prüfung und freuen uns auf die nächsten Trainingsstunden.